Rituale für die Trauungszeremonie

Die schönsten Rituale für Eure Trauung

Insbesondere bei einer freien Trauungszeremonie habt Ihr alle Möglichkeiten der Welt, den Ablauf und den Inhalt Eurer Trauung frei zu gestalten.

Die Auswahl an Ritualen ist riesig und ganz sicher wird Euer Trauredner bzw. Eure Traurednerin Euch viele schöne Tipps und Vorschläge unterbreiten, wie Ihr z. B. Eure Gäste in die Zeremonie einbinden könnt.

Wir haben Traurednerin Silvi von „Silvi traut Euch“ und Trauredner Markus Jonsthövel gesprochen und die beiden für Euch nach ihren Lieblingsritualen gefragt.


„Silvi traut Euch“ – Hochzeitsreden, die von Herzen kommen
Patronus Trauungen Markus Jonsthövel

Zwei Ringe, ein Band, eine Liebe (Ringwarming)

Das sogenannte „Ringwarming“ ist ein wunderschönes Ritual, bei dem alle anwesenden Gäste mit einbezogen werden und ein starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit entsteht.

Noch vor der Trauung wird ein Band oder ein dünnes Seil durch alle Stuhlreihen, von der hintersten Reihe bis nach vorn gelegt. Zu Beginn des Rituals werden die Eheringe des Brautpaars mit einem kleinen Satinband o. ä. zusammen gebunden und von hinten auf das Seil gezogen.

Alle anwesenden Gäste nehmen das Seil auf und die Ringe werden entlang des Seils von hinten nach vorn von Gast zu Gast weitergereicht. Jeder einzelne Gast hält so für einen Moment die Eheringe in den Händen und hat die Möglichkeit, ihnen ein paar gute Wünsche und schöne Gedanken für das Brautpaar mit auf den Weg zu geben.

So machen die Ringe ihren Weg durch die Hände der gesamten Hochzeitsgesellschaft, werden ganz vorne z. B. von den Trauzeugen in Empfang genommen und dem Brautpaar übergeben, damit sie sich die Ringe anstecken können.

Dieses Ritual kann man ergänzen und zu etwas ganz Besonderem machen, wenn z. B. ausgewählte und vorher bestimmte Gäste ihre Wünsche laut aussprechen. Dies sollte jedoch auf drei bis maximal vier Gäste begrenzt sein, da es sonst zu viel Zeit in Anspruch nimmt.

Das Ringwarming eignet sich besonders gut für kleinere Hochzeitsgesellschaften, da das Seil sonst sehr lang oder geknotet sein müsste, um durch alle Reihen zu reichen. Wer sich trotz großer Gesellschaft für dieses Ritual entscheidet, kann das Seil auch durch den Mittelgang von hinten nach vorn spannen.

Bei dieser Variante müssen oder können alle Gäste zur Mitte treten und ihre Wünsche gedanklich Richtung Ringe schicken. Die Ringe können, müssen aber in beiden Fällen nicht von den Gästen berührt werden.

Und woher stammt eigentlich der Brauch des Eherings?

Das haben wir bereits in einem anderen Beitrag für Euch recherchiert. >> Erfahre mehr.

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Traukerze / Hochzeitskerze

Den Brauch der Traukerze gibt es in Europa schon seit dem Mittelalter und er erfreut sich auch heute noch sowohl in christlichen als auch freien Trauungszeremonien großer Beliebtheit.

Seit jeher stehen Feuer und Licht für das Gute, für Liebe, Wärme, Zusammengehörigkeit und Stärke.

Und so steht das gemeinsame Entzünden einer Hochzeitskerze durch das Brautpaar für alles Gute, was sie miteinander verbindet und was sie mit dem Licht der Kerze in den Himmel schicken. Während das Brautpaar die Hochzeitskerze entzündet, können z. B. ausgewählte Gäste ein Gedicht, einen Text oder persönliche Wünsche und Worte an das Paar richten.

Das Ritual kann auch mit zwei kleineren Kerzen und einer großen Kerze durchgeführt werden. Dabei entzünden zunächst die Trauzeugen die beiden kleineren Kerzen und überreichen diese dem Brautpaar. Braut und Bräutigam entzünden mit den Kerzen der Trauzeugen dann gemeinsam ihre Hochzeitskerze. Auf diese Weise werden auch die Trauzeugen in das Ritual mit eingebunden, die so ihre Liebe und Wärme an das Brautpaar weitergeben.

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Handfasting (Händefesseln)

Bei diesem Ritual steht sich das Brautpaar gegenüber, blickt sich in die Augen und hält sich an den Händen.

Die Zeremonienleiterin bindet dann ein schönes, breites Band um die Hände der Brautleute. Die verbundenen, sich haltenden Hände werden dann mit segnenden Worten besprochen, die dem Paar in ihrer Ehe und in ihrem gemeinsamen Leben Glück bringen sollen. Danach löst das Paar die Hände vorsichtig, in einer bestimmten Technik, nämlich so, dass sie die beiden Enden des Bandes zu fassen kriegen. Das Brautpaar zieht das Band kräftig auseinander. Dabei entsteht ein Knoten, der fest zusammengezogen wird. Der Knoten enthält die Erinnerung an das Versprechen, die gemeinsame Liebe und bewahrt die Energie dieses besonderen Tages in sich auf. Er symbolisiert die Einheit und soll ein Leben lang nicht gelöst werden…

Schön ist bei diesem Ritual auch, dass das Band als Andenken mit Heim genommen werden kann. So lässt es sich später samt Knoten einrahmen oder in einer Erinnerungsschatulle aufbewahren.

Das Ritual des Handfastings (Handfesseln) ist ein sehr schönes und altes Ritual mit keltischen Wurzeln. Es geht darum, die Verbindung des Paares sichtbar zu machen, die durch das Eheversprechen fortbesteht. Gerade die alten Rituale haben eine große Kraft. Es ist ein starkes Ritual, das für Verbindung, Liebe und Zusammenhalt steht. Es ist ein segenbringendes Treueversprechen, ein Ja-sagen zu seinem Lieblingsmenschen.

Dieses Ritual sagt: Mit dir bin ich verbunden und eins. Jetzt und für alle Zeit…

Photo by Will O on Unsplash

Einen Baum pflanzen

Wenn das Brautpaar im eigenen Garten heiratet oder ein Stück Land besitzt bzw. abgeklärt hat, wo das Bäumchen später stehen darf, gibt es die Möglichkeit, während der Zeremonie einen Baum zu pflanzen. Entweder direkt in die Erde vor Ort oder aber, wenn die Trauung nicht im Garten stattfindet, in eine große Pflanzschale, so dass der Baum zu einem späteren Zeitpunkt in die Erde gesetzt werden kann. Für naturverbundene Menschen ist dieses Ritual einfach wundervoll, weil man im Laufe des Ehelebens sehen kann wie das Bäumchen wächst und Früchte trägt – genauso wie die Liebe der beiden…

Das Ritual ist auf mehreren Ebene zauberhaft schön. Zum einen ist es immer eine gute Idee einen Baum zu pflanzen und zum anderen ist die Symbolik dahinter einfach großartig. Denn in Liebe und mit guten Wünschen und Hoffnungen einen kleinen Baum in die Erde zu setzen und Jahr für Jahr sein Wachstum zu beobachten, trägt eine kraftvolle Symbolik in sich.

Die Ursprünge dieses Brauches reichen weit zurück in die heidnische Zeit. Der Baum kann als  Lebens-,Familien- und Weltenbaum gesehen werden.

Auch toll: Wer möchte kann beim Baumpflanz-Ritual, bzw. beim anschließenden Gießen, auch die Eltern oder Trauzeugen, oder die Kinder, wenn schon welche da sind, miteinbeziehen. Das Bäumchen soll dann in Liebe gepflegt und großgezogen werden. Genauso wie die Liebe des Brautpaares, soll es stetig wachsen und gedeihen, unter Zuwendung und in Freude groß werden. Der Baum ist ein stiller Zeuge der Hochzeit und ein Symbol des Neubeginns.


Vielen Dank an Silvi und Markus, dass Ihr diese schönen Rituale mit uns geteilt habt!

Wir finden jedes einzelne dieser Rituale ganz wunderbar und hoffen sehr, den Brautpaaren unter Euch hiermit Inspiration für die eigene anstehende Trauung zu geben.

Wie immer und jeder Zeit seid Ihr, liebe Leserinnen und Leser, herzlich eingeladen, uns unten im Kommentarfeld wissen zu lassen, wie Euch dieser Artikel gefallen hat. Und natürlich freuen wir uns zu erfahren, für welche Rituale Ihr, liebe Brautpaare, Euch letztendlich entschieden habt.

Viel Spaß und Freude bei den weiteren Hochzeitsvorbereitungen!

Erfahre mehr über Markus Jonsthövel in unserem Blogbeitrag >> Drei Trauredner*Innen im Portrait.

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3 Kommentare

  1. Meine Frau und ich planen gerade unsere Hochzeit. Natürlich wollen wir ganz normal unsere Trauringe tauschen, aber wir suchen auch nach anderen schönen Ritualen. Die Idee einen Baum zu pflanzen, der mit der Ehe wächst, finde ich super.

  2. Danke für diesen sehr guten Artikel. Besonders die Bräuche um Trauringe sind sehr romantisch!

  3. Ein sehr schöner und ausführlicher Blogbeitrag mit tollen Ideen.
    So findet man bestimmt das Passende für seine Hochzeit. Ein Hochzeitsritual verbindet und führt das Brautpaar noch enger zusammen. Außerdem entstehen auch schöne Bilder und Erinnerungen.

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