Interview mit Markus Jonsthövel

Markus Jonstövel

Patronus Trauungen

Im Interview mit Markus Jonsthövel sprechen wir mit ihm über seine beruflichen Wurzeln, über sein zweites Leben als Trauredner und über das Glück, das dieser Beruf mit sich bringt.

PlanMy.Wedding:

Was hast Du gemacht bevor Du Trauredner wurdest?

Markus:

Als gelernter Industriekaufmann habe ich drei Jahrezehnte lang für einen Konzern im Mineralölvertrieb gearbeitet. Immer an vorderster Linie im Außendienst, immer auf Reisen, am Wochenende aktiv, Messen, Schulungen, Coachings… Zum Schluss Betriebsrat in einer Phase des großen Stellenabbaus.

Das war hart!

PlanMy.Wedding:

Wie kam es zu der Entscheidung, Trauredner zu werden?

Markus:

Mein Job ist nicht spurlos an mir vorbei gegangen. Seelisch und körperlich war ich an meine Grenzen gelangt. Eines Tages bekam ich einen Wink von ganz oben, andere sagen gar „einen Schlag aufs Maul“, verbunden mit einer deutlichen Botschaft „Markus, ändere dein Leben, sonst überstehst du die nächsten zwei Jahre nicht.“

Nach einer schweren Herz-OP habe ich mich entschieden, endlich das zu tun, was mein Herz mir sagt und was ich wohl am besten kann: Nämlich über die Liebe zu reden und Paare in der Vorbereitung auf ihr gemeinsames Leben ein Stück des Weges zu begleiten.

PlanMy.Wedding:

Welches sind die Gründe, aus denen Brautpaare sich für Dich als Trauredner entscheiden?

Markus:

Es spielen sicher unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Einerseits strahle ich eine gewisse Seriösität aus und verfüge über jede Menge Lebenserfahrung (meine Frau und ich sind immerhin  seit über 25 Jahren verheiratet). Andererseits spielen sicher auch meine Stimme (Anmerkung von PlanMy.Wedding: In der Tat eine tolle Stimme!), meine Verbindlichkeit, der Humor, Phantasie und mein großes Leistungsangebot eine Rolle.

Das hebt sich teils deutlich ab von den „Standardangeboten“. Viele Paare buchen mich auch wegen des Unternehmensnames „Patronus Trauungen“ Das weckt sofort die Phantasie. Außerdem bin ich im Kopf jünger als auf dem Papier. Dafür sorgen schon meine beiden Töchter Svenja und Maria.

Der Preis spielt, denke ich, eine weniger wichtige Rolle, als man zunächst annehmen sollte.

PlanMy.Wedding:

Worauf legst Du bei der Vorbereitung und Durchführung Deiner Trauungen besonderen Wert?

Markus:

Darauf, dass die Paare ihre Vorstellungen ihres großen Tages so umsetzen können, wie sie es sich erträumen. Es heißt nicht umsonst „Freie Trauung“. Frei in allem. Nicht „Das macht man so.“

Darauf, dass ich mich im Vorfeld, neben den ausführlichen vier Gesprächen mit dem Paar, auch mit Eltern, Geschwistern und Trauzeugen unterhalte. Natürlich nur, wenn das Paar damit einverstanden ist. Hierbei hole ich die wunderbaren und emotionalen Dinge hervor, die bei der Rede, ganz besondere Emotionen auslösen können. Genial finde ich auch immer wieder eine aktive Einbindung von ein bis zwei Gästen, die dem Paar nahe stehen. Alles freiwillig. Das ist immer wieder ein Highlight.

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PlanMy.Wedding:

Wie viel Zeit investierst Du im Schnitt in die Vorbereitung einer Trauungszeremonie – vom ersten Kundenkontakt bis zur Zeremonie?

Markus:

Leider zu viel Zeit. Kaufmännisch gesehen ist es wenig sinnvoll, zwischen 35 und 40 Stunden in eine Trauung zu investieren. Der Preise steht noch in keinem Verhältnis zum Aufwand. Ich bin aber zurzeit dabei, unnötige Wege zu reduzieren, andere Medien einzusetzten und dadurch deutlich Zeit zu sparen. Der erzwungene, digitale Wandel spielt mir hierbei in die Karten.

PlanMy.Wedding:

Was empfindest Du in Deinem Beruf auch mal als Herausforderung?

Markus:

Es ist jedes Mal eine Herausforderung, sich ganz neu auf jedes Paar einzustellen und immer wieder neu mitzufühlen und mitzuerleben. Sie legen mir ihre Herzen schon Wochen vorher auf den Tisch. Da ist die Verantwortung riesengroß, mit den Gefühlen sensibel umzugehen. Mehr Emotion geht kaum.

Aber es ist auch immer wieder eine große Ehre und Freude! Fachlich gesehen ist es nicht leicht, die Geschichten sauber zu trennen. Bei vier bis sechs Trauungen im Monat vermischen sich gedanklich schon mal gewisse „Gegebenheiten“. Diese Gefahr kann man nur vermeiden, indem man sauber plant und dokumentiert.

PlanMy.Wedding:

Was ist für Dich das Schönste an Deinem Beruf?

Markus:

Hier reicht die Zeit nicht aus! Ich war noch nie so glücklich für das, was ich beruflich machen darf. Das Schönste sind die Reaktionen, die Emotionen, die Tränen, das Lachen, die Dankbarkeit und diese endlos glücklichen Gesichter. Wenn das Paar, die Trauzeugen oder andere Gäste mich am Ende umarmen und sich ehrlich und mit Freude bedanken, ist das für mich wie Weihnachten und Urlaub zusammen!

PlanMy.Wedding:

Das können wir uns sehr gut vorstellen :-). Vielen Dank, lieber Markus, für dieses Interview und die Einblicke die Du uns gewährt hast.

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Anja Kellersmann

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