Historischer Hintergrund und Bräuche weltweit
Wir wünschen allen glücklichen Paaren und jenen, die es werden wollen, einen wunderbaren, romantischen und rosaroten Valentinstag! Jedes Jahr zum 14. Februar feiern Menschen in (fast) aller Welt die Liebe zu ihrem Partner/ihrer Partnerin, zu lieben Freunden oder auch zum heißgeliebten Haustier.
Für viele andere Menschen ist der Valentinstag nichts anderes als eine gemeine Ausgeburt des Kapitalismus und der Blumenindustrie. Wir hingegen nehmen den heutigen Tag zum Anlass, uns genauer mit dem Valentinstag, seinem historischen Hintergrund und seinen Bräuchen zu befassen.
Historischer Hintergrund
In Märtyrerverzeichnissen, den sogenannten Martyrologien, werden in Verbindung mit dem 14. Februar Viten verschiedener Märtyrer namens Valentinus angeführt, darunter die Vita des heiligen Valentin von Rom. Als Priester hielt er während der Christenverfolgung im Römischen Reich Gottesdienste für Christen ab und traute Soldaten, denen das Heiraten verboten war, wofür er 269 n. Chr. den Märtyrertod starb.
Der Gedenktag des heiligen Valentinus am 14. Februar wurde von Papst Gelasius im Jahre 496 für die ganze Kirche eingeführt, 1969 jedoch aus dem römischen Generalkalender gestrichen. Verbreitet gibt es jedoch um den Valentinstag herum Gottesdienste, in denen Ehepaare gesegnet werden.
Bis die Menschen den Valentinstag als einen Tag der Liebe zelebrierten vergingen aber noch einige hundert Jahre. Erst im 14. Jahrhundert wurde das Fest des heiligen Valentinus in den Kreisen um den englischen Schriftsteller Geoffrey Chaucer mit der romantischen Liebe assoziiert als die Tradition der höfischen Liebe florierte. Und erst im England des 18. Jahrhunderts entwickelte sich der Valentinstag in etwa zu dem, was er heute ist – ein Tag, an dem Liebende ihre Liebe füreinander zum Ausdruck bringen, indem sie einander Blumen, Süßigkeiten und Grußkarten („Valentines“) schenken. Im 19. Jahrhundert verbreitete sich der Brauch des Valentinstags zunächst in der englischsprachigen Welt. Durch Auswanderer gelangte er auch in die Vereinigten Staaten. Und seit dem späten 20. Jahrhundert setzte er seinen Weg fort bis nach Ostasien.
Heute verwendete Valentinstagssymbole sind Gegenstände mit herzförmigem Umriss, Tauben und die Figur des geflügelten Liebesboten Cupido.
Bräuche weltweit am Valentinstag
Auf der ganzen Welt wird der Valentinstag auf unterschiedlichste Weise begangen. Wir haben für Euch recherchiert und geben Euch einen kleinen Überblick über die unterschiedlichen Bräuche und Sitten zum Valentinstag rund um den Globus. Viel Spaß dabei.
Große Euphorie in England
Wenn es um das Feiern des Valentinstags geht, stehen die Engländer im internationalen Vergleich an der Spitze der Euphorie – immerhin könnte man sagen, dass sie ihn erfunden haben. Die Restaurants sind für den 14. Februar schon Wochen vorher ausgebucht und an wirklich jeder Straßenecke findet sich ein Verkaufsstand mit Blumen, Grußkarten oder Pralinen.
Freunderaten in Finnland
In Finnland heißt der Valentinstag Ystävänpäivä, was so viel bedeutet wie „Freundestag“. Als Zeichen der Liebe oder auch der Freundschaft werden – meistens anonym – Karten oder kleine Geschenke versandt. Die Empfänger oder die Empfängerin dürfen raten, wer heute an einen denkt.
Liebesschlösser in Italien
In Italien setzen die Menschen statt auf Blumen auf Liebesschlösser – kleine Vorhängeschlösser graviert mit Herzen und/oder den Initialen der Liebenden. Bei einem romantischen Spaziergang über eine Brücke, vorzugweise am Wasser, wird das Schloss am Brückengeländer befestigt. Mit einem stillen Wunsch wird der Schlüssel ins Wasser geworfen.
Pilgerer in Irland
In Irland pilgern viele Christen am Valentinstag zur Karmelitenkirche in der Whitefriar Street in Dublin, da dort Reliquien des heiligen Valentin von Rom befinden. Am Schrein beten glückliche Paare für den Fortbestand ihrer Liebe, unglücklich Verliebte für das große Glück und ungewollte Singles für eine Romanze.
Blumen in Deutschland
In Westdeutschland wurde der Valentinstag nach dem Zweiten Weltkrieg durch im Land stationierte US-Soldaten bekannt. 1950 wurde in Nürnberg der erste „Valentinsball“ veranstaltet. Allgemein bekannt wurde der Valentinstag durch die vor dem 14. Februar verstärkt einsetzende Werbung der Floristik- und Süßwarenindustrie.
Tatsächlich sind Blumen in Deutschland das beliebteste Geschenk zum Valentinstag. Sie werden vorwiegend von Männern für Frauen gekauft. Allein im Jahr 2018 transportierte Lufthansa Cargo rund 800 Tonnen Schnittblumen nach Deutschland.
Verkehrte Welt in Japan
Über an Ausländer gerichtete Werbung des Süßwarenunternehmens Morozoff wurde der Valentinstag 1936 in Japan bekannt. 1953 stellte man herzförmige Pralinen her, andere japanische Süßwarenunternehmen zogen nach.
Aber ein Mädchen, das in Japan zum Valentinstag auf Schokolade von ihrem Liebsten hofft, wird leider enttäuscht. Denn in Japan gehen die Damen am Valentinstag nicht nur leer aus. Sie sind es, die ihren Partnern, aber auch männlichen Kollegen am 14. Februar Schokolade schenken.
Der Brauch, dass nur Frauen Schokolade an Männer verschenken, könnte durch den Übersetzungsfehler eines Schokoladenunternehmens während der ersten Kampagnen entstanden sein.
Erst einen Monat später, am 14. März, dem sogenannten „White Day“ schenken die Herren ihren Damen weiße Schokolade.
Black Day in Südkorea
In Südkorea werden der Valentinstag und der White Day ganz in in Japan mit Schokolade begangen. Die Südkoreaner gehen dabei noch einen Schritt weiter. Wer an beiden Tagen leer ausgegangen ist, kann dies am 14. April, dem Black Day offiziell betrauern. Bei einer Schüssel Jajangmyeon, schwarze Nudeln.
Rot-Weiß in Südafrika
In Südafrika wird der Valentinstag öffentlich zelebriert, wobei dabei weniger Geschenke als vielmehr ein bestimmter Farbcode im Vordergrund stehen. Rot und Weiß sind die Farben, die in Südafrika zum Valentinstag überall präsent sind. Die Menschen kleiden sich in Rot und Weiß, Straßen und Restaurants werden zum Valentinstag in Rot-Weiß geschmückt, Geschäfte gewähren Sonderpreise (Valentine’s Specials) auf rot-weiße Kleidung, Kosmetika, etc.
Teures Vergnügen in Singapore
Singapur gehört zu den größten Ausgebern am Valentinstag. 60 % der Bevölkerung geben an, dass sie in den Wochen vor dem Festtag zwischen 100 und 500 Dollar ausgeben würden.
Sternbilder in China
Das traditionelle, chinesische Pendant zum Valentinstag wird am siebten Tag des siebten Monats gefeiert. Dieses Fest wird daher auch die „Nacht der Sieben“, Qixi, genannt. Es markiert den einzigen Tag im Jahr, in dem sich einer Fabel zufolge die Sterne des Kuhhirten Altair und der Weberin Vega begegnen, die sonst durch die Milchstraße, den „silbernen Fluss“ getrennt sind.
Verbote am Valentinstag
Aber leider ist nicht überall auf der Welt Friede, Freude, Eierkuchen. In Malaysia, Russland, Pakistan, Saudi Arabien und Indonesien ist der Valentinstag verboten. Wer zu diesem Anlass mit Wein, Blumen oder Geschenken erwischt wird, muss mit ernsten Strafen rechnen.
Ein Grund mehr, sich heute auf die schönen Dinge im Leben zu konzentrieren. Wir wünschen Euch allen einen wunderbaren, romantischen und herzerwärmenden Valentinstag!
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